Nesslau: Flugzeug abgestürzt
Erste Meldung
Am Mittwoch (30.03.2022), kurz nach 13:35 Uhr, hat die Kantonspolizei St.Gallen die Meldung von einem möglicherweise vermissten Kleinflugzeug im Bereich Säntis erhalten. Die Rettungsorganisationen von Appenzell Ausserrhoden und St.Gallen leiteten einen Grosseinsatz ein.
Die Suche nach dem vermissten Flugzeug gestaltete sich aufgrund des Nebels im Gebiet rund um den Säntis sehr schwierig. So konnte aus der Luft erst nach 17:30 Uhr nach dem vermissten Flugzeug gesucht werden. Mittlerweile sind Wrackteile in sehr unwegsamen Gelände durch Helikopter der Armee und der Rega gefunden worden. Die Fundstelle befindet sich im Bereich Grüehorn auf rund 1700 Meter über Meer. Über die Art der Maschine, die Flugroute und die Immatrikulation machen wir noch keine Angaben, da diese noch nicht gesichert sind.
Bis anhin kommunizierte die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden die Suchaktion. Aufgrund der Absturzörtlichkeit (Kanton St.Gallen) übernimmt ab sofort die Kantonspolizei St.Gallen die Einsatzleitung und die Kommunikation. Weitere Informationen folgen, sobald gesicherte Informationen vorliegen, über alle Kanäle der Kantonspolizei St.Gallen.
Zweite Meldung
Am Mittwoch (30.03.2022), kurz nach 13:35 Uhr, hat die Kantonspolizei St.Gallen die Meldung von einem möglicherweise vermissten Kleinflugzeug im Bereich Säntis erhalten. Wrackteile wurden am frühen Abend in sehr unwegsamen Gelände durch Helikopter der Armee und der Rega gefunden. Wir berichteten darüber.
Die Suche nach Absturzopfern, Dokumentation und Spurensicherung der Unfallstelle ist von zentraler Bedeutung. Dass dies möglich sein wird, hängt im Wesentlichen vom Wetter ab. Am Abend und in der Nacht wurden zudem die Ermittlungen über die Unglückmaschine, die Flugroute wie auch die Immatrikulation getätigt. Weiter suchte die Kantonspolizei St.Gallen mit mehreren Drohnen bis vor Mitternacht die Unglücksstelle ab. Dadurch wurde ersichtlich, dass sich diese über mehrere hundert Meter erstreckt. Das Gebiet ist sehr steil und mit Schnee bedeckt.
Dritte Meldung
Am Mittwoch (30.03.2022), kurz nach 13:35 Uhr, hat die Kantonspolizei St.Gallen die Meldung von einem möglicherweise vermissten Kleinflugzeug im Bereich Säntis erhalten. Wrackteile wurden am frühen Abend in sehr unwegsamen Gelände durch Helikopter der Armee und der Rega gefunden. Wir berichteten darüber.
Die Ermittlungen über den Absturz des Kleinflugzeuges wurden in der Nacht und am heutigen Morgen weitergeführt. Nach bisherigen Erkenntnissen startete das Flugzeug, eine Cesna 208 Caravan mit rund zehn Sitzplätzen, kurz nach 11:00 Uhr in Siegen, im Norden von Deutschland. Der Pilot war mutmasslich alleine unterwegs in Richtung Toskana. Beim Piloten handelt es sich um einen 63-jährigen Italiener mit Wohnsitz in Italien. Er gilt weiterhin als vermisst.
Der Einsatz wurde von der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden aufgrund der Örtlichkeit der Absturzstelle (Kanton St.Gallen) durch die Kantonspolizei St.Gallen übernommen. Im Einsatz stehen nun, nebst mehreren Patrouillen und diversen Fachspezialisten, wie Drohnenpiloten, Ermittler und Führungsunterstützer, der Kantonspolizei St.Gallen, die Alpine Einsatzgruppe der Kantonspolizei St.Gallen sowie die Alpine Rettung Ostschweiz mit Fachspezialisten Helikopter. Wie bei Flugunfällen üblich, wird die Untersuchung unter der Leitung der Bundesanwaltschaft geführt. Die Unfallursachenermittlung obliegt der SUST (Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle).
Vierte Meldung
Am Mittwoch (30.03.2022), kurz nach 13:35 Uhr, hat die Kantonspolizei St.Gallen die Meldung von einem möglicherweise vermissten Kleinflugzeug im Bereich Säntis erhalten. Wir berichteten mehrfach darüber. Mittlerweile konnte der vermisste Pilot identifiziert werden. Der 63-jährige Italiener wurde beim Absturz getötet.
Trotz unwegsamem Gelände und schlechter Witterung gelang es der Kantonspolizei St.Gallen und deren Partner kleinere Wrackteile ins Tal zu bringen und zu sichern. Dabei konnten euch menschliche Überreste gesichert werden. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechtsmedizin des Kantonsspitals St.Gallen wurden diese analysiert. Die genetischen Abklärungen und Laborauswertungen haben bestätigt, dass es sich dabei um Gewebe des vermissten 63-jährigen Italieners handelt, welcher das Flugzeug pilotierte.
Fünfte Meldung
Am Mittwoch (30.03.2022), kurz nach 13:35 Uhr, hat die Kantonspolizei St.Gallen die Meldung von einem möglicherweise vermissten Kleinflugzeug im Bereich Säntis erhalten. Wir berichteten mehrfach darüber. Mittlerweile konnte ein grosser Teil der Trümmer aus dem unwegsamen Gebiet eingesammelt werden. Diese werden durch Helikopter der Armee ins Tal geflogen. In einem Container werden die Teile abtransportiert und der SUST (Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle) zur Ermittlung der Absturzursache überlassen.
Seit Montagmittag (16.05.2022) standen unter der Leitung der SUST rund 25 Angehörige des Gebirgsdetachement der Luftwaffe und der Alpinen Rettung Ostschweiz (ARO) im Einsatz. Die Alpinspezialisten wurden während drei Tagen von einem Armee-Helikopter und einem privaten Unternehmen an die Absturzstelle ‘Grüehorn’ geflogen. Ausgerüstet mit Bergsteigerutensilien, Werkzeugen und Säcken sammelten sie die Wrackteile ein. Der Zerstörungsgrad des Fliegers ist sehr gross. Die Teile sind auf einer Fläche von rund 3’000 Quadratmetern verteilt. Der Höhenunterschied zwischen den obersten und untersten geborgenen Teilen beträgt rund 800 Meter. Die Arbeiten erforderten von den Spezialisten grosse alpine Erfahrung. Zudem herrscht in diesem Gebiet grosse Steinschlaggefahr. Es mussten verschiedene Geländerseile montiert und Abseilstellen errichtet werden. Ein grosser Teil des rund 2000 kg schweren Flugzeuges wurde zusammengetragen. Die gefüllten Säcke werden in mehreren Rotationen auf eine tiefergelegene Alp geflogen. Dort werden sie in einen Container verladen und abtransportiert. Sie stehen jetzt der SUST für die Absturz-Ursachenermittlung zur Verfügung. Diese Stelle wird zu einem späteren Zeitpunkt über die mögliche Absturzursache berichten.
Mehrere Flugzeugteile fielen infolge der Schneeschmelze bereits selbständig ins Tal und konnten am Fuss der Bergwand eingesammelt werden. Die Räumungsequipe wurde von zwei Kampfmittel-Beseitigungsspezialisten der Armee unterstürzt. Die Absturzstelle liegt im Zielhang von Militärübungen. Dort befinden sich auch Blindgänger, welche von diesen zwei Spezialisten fachgerecht erkannt und entsorgt werden konnten. Zum Zeitpunkt dieser Meldung dauern die Aufräumarbeiten immer noch an.