Die Kantonspolizei St.Gallen auf Social Media
Der Social Media Auftritt der Kantonspolizei St.Gallen ist eine Gratwanderung. Die verschiedenen Auftritte sind eine Erfolgsstory, geben aber immer wieder zu reden. Ein bunter Mix zwischen Ereigniskommunikation, Prävention, Community-Pflege und Employer Branding machte Social Media auch im 2021 zu einem unverzichtbaren Kommunikationsmittel in der virtuellen Welt.
Die Kantonspolizei St.Gallen ist auf den Social Media Plattformen Facebook, Twitter, Instagram und YouTube aktiv. Über 57’000 Personen folgen ihr dort. Eine grosse Community, die täglich Inhalte aus dem Alltag der Polizei zu sehen bekommt und sich darüber austauscht.
Wozu Social Media?
Die Kantonspolizei St.Gallen hat einen Auftrag zur Berichterstattung über Ereignisse. Über die eigenen Social Media Auftritte können diese Berichterstattungen direkt an die interessierte Zielgruppe übermittelt werden. Besonders wertvoll ist dieser direkte Kanal bei den vielen Zeugenaufrufen, bei denen die Kantonspolizei St.Gallen um die Mithilfe der Bevölkerung bittet. Social Media ermöglicht hierbei enorme Reichweiten. Nebst dem, dass sich viele Auskunftspersonen bei den Polizeistationen melden, laufen etliche Rückmeldungen über Social Media. Denn Social Media bietet den Vorteil der Niederschwelligkeit, wo ein Telefonat oder der Gang zur Polizeistation doch einiges mehr an Überwindung kostet, als das Schreiben einer kurzen Nachricht.
Die direkte Kontaktaufnahme mit der Polizei über Social Media ist sehr gefragt. An wen kann ich mich mit meinem Problem wenden? Kann und/oder soll ich deswegen eine Anzeige erstatten? Wo finde ich Antworten auf eine rechtliche Frage? Täglich wenden sich Bürgerinnen und Bürger mit Fragen via Social Media an die Kantonspolizei St.Gallen. In vielen Fällen können die Fragen direkt beantwortet werden oder die Fragenden an die richtige Stelle, zum Beispiel an eine Polizeistation für eine Anzeigeerstattung, verwiesen werden.
Dasselbe wie bei der Ereigniskommunikation gilt auch für die Bereiche Prävention und Employer Branding. Präventionsbotschaften erreichen durch die Social Media Auftritte auch die virtuelle Welt. Und potenzielle neue Polizistinnen und Polizisten informieren sich heutzutage auch auf Social Media, ob der Beruf für sie das Richtige wäre. «Die Polizei muss da sein, wo die Bürgerinnen und Bürger sind. Sie sind auf Social Media – also sind wir auch dort», so Florian Schneider, stellvertretender Leiter Kommunikation.
Die neue Rekrutierungskampagne auf Social Media
Die neue Rekrutierungskampagne «Du als Polizist/-in» ist auch auf den Social Media Auftritten der Kantonspolizei St.Gallen zu finden. In regelmässigen Abständen berichten Mitarbeitende im Rahmen der Serie «Zeugenaussagen» über ihre tägliche Arbeit.
Corona-bedingt musste im Jahr 2021 sogar ein Informationsabend zum Polizeiberuf auf Social Media verlagert werden. Während einem live übertragenen Anlass wurde der Polizeiberuf vorgestellt und Fragen der Zuschauenden beantwortet. Mehr als 300 Personen haben den Live-Stream mitverfolgt. Es konnten viel mehr Personen erreicht werden als mit einem Informationsabend vor Ort.
Community Management
Die Kantonspolizei St.Gallen hat im Jahr 2021 rund 3’300 Posts auf Social Media veröffentlicht. Das hat zu insgesamt rund 30’000 Kommentaren und Antworten geführt. Die Abteilung Kommunikation liest alle diese Kommentare mit. Einerseits können darin wichtige Rückmeldungen auf Zeugenaufrufe enthalten sein, andererseits führen kontrovers diskutierte Themen immer wieder zu grenzwertigen Äusserungen. Es wird eingegriffen, sobald die Netiquette nicht eingehalten wird. Diese Thematik hat im Jahr 2021 zu einem politischen Vorstoss im Kantonsrat und entsprechender medialer Berichterstattung geführt: Mehr Bewegung auf Facebook-Seite der Kantonspolizei St.Gallen (tagblatt.ch)
Prävention auf Social Media
Den grössten Erfolg im Bereich Prävention verzeichnet die Kantonspolizei St.Gallen mit Inhalten von Cybercrimepolice.ch. Als eines der ersten Korps der Schweiz sind die Social Media Kanäle direkt an Cybercrimepolice.ch angeknüpft und neuste Erkenntnisse, Phänomene und Warnmeldungen der Plattform werden automatisch verbreitet. (Cybercrimepolice.ch ist eine von der Kantonspolizei Zürich betriebene Website. Darauf werden Erkenntnisse von Cyber Units aller Kantonspolizeien gesammelt und verständlich aufbereitet.)
Quo Vadis Social Media
Kaum ein Bereich verändert sich derart schnell und stark wie Social Media. Die Kantonspolizei St.Gallen sieht sich stets der Herausforderung gegenüber, einerseits mit den Entwicklungen in der virtuellen Welt mitzuhalten, andererseits hat sie nicht den Anspruch, jeden Trend um des Trends Willen mitzumachen. Eine Social Media Plattform für die Kantonspolizei St.Gallen muss es ermöglichen, einen der drei Bereiche «Ereigniskommunikation», «Prävention» oder «Employer Branding» gewinnbringend zu unterstützen. Die Ereigniskommunikation ist etabliert und bei der Community sehr beliebt. Denkbar ist, dass künftig vermehrt Bewegtbild in die Berichterstattungen mit aufgenommen wird. Im präventiven Bereich sollen nebst dem Bereich Cybercrime auch der Bereich Verkehr und Kriminalität vermehrt Einfluss in die Berichterstattung finden. Im Bereich Employer Branding wird eine Ausweitung der Auftritte auf LinkedIn in Betracht gezogen. Dies würde der Kantonspolizei St.Gallen ermöglichen, potenziellen Mitarbeitenden einen sachlicheren Einblick in die tägliche Arbeit zu gewähren und sie auf der Recruiting-Plattform schlechthin, sozusagen direkt an der Quelle, zu erreichen.